Warum heute noch Latein, beantwortet Prof.Dr.Wilfried Stroh in seinem Buch "Latein ist tot, es lebe Latein!" eindrucksvoll: " Latein lebt, sagen seine Freunde mit Recht, es lebt in modernen Sprachen, in tausend Redensarten, im internationalen Vokabular der Wissenschaft und in den lateinischen Chatclubs des Internet. Mit Latein hat man mehr vom Leben." Literaturhinweis unter Lit.3.
Latein | Spanisch | Französisch | Italienisch | |
1. | porta | porta | porta | porta |
2. | calidus | calido | chaud | caldo |
3. | amo | amo | j'aime | amo |
4. | flos | flor | fleur | fiore |
5. | annus | año | an | anno |
6. | libertas | libertad | liberté | libertá |
Dt.: 1.Pforte 2.warm 3.ich liebe 4.Blume 5.Jahr 6.Freiheit |
Der kreative Teil im Lateinunterricht ist die Übertragung ins Deutsche. Sie schult das Ausdrucksvermögen und entwickelt durch ständiges Kontrastieren beider Sprachen bewusst die Sprachgestaltung. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich muttersprachliche Fähigkeiten von Lateinschülern im Laufe ihrer Schulzeit verbessern.
Wenn man sich fragt, was Latein mit der deutschen Sprache zu tun hat, dann ist notwendig, die Geschichte von Rom und Germanien näher zu beleuchten. Die Römer dehnten ihr Reich über den gesamten Mittelmeerraum bis hin auch nach Deutschland/Germanien aus.Dies hinterließ Spuren, die bis heute sichtbar in den unzähligen Lehnwörtern unserer Sprache sind.
Arminius(Hermann der Cherusker)war es, der die Römer im Theutoburger Wald vernichtend schlug;er sprach neben germanisch auch Latein.
Lange Zeit waren Rhein und Donau die natürlichen Grenzen zwischen Römern und Germanen. Später kam ein Grenzwall/Limes dazu, an dem es nicht nur zu kämpferischen Auseinandersetzungen, sondern auch zu friedlichem Austausch von Waren und Informationen kam. Victor von Scheffel hat in seinem Gedicht etwas drastisch die Niederlage der Römer im Teutoburger Wald ( Kalkriese bei Osnabrück/ Lönne in Kalefeld ) beschrieben. Hier in einer leicht veränderten und gekürzten Form:
"So geschehen im Teutoburger Walde
Wo der Wind pfiff so kalte
Aus des Waldes Duster
Brachen die Cherusker
Das war ein großes Morden
Sie erschlugen die Cohorten
Nur die Reiterei rettete sich ins Frei
Denn sie war zu Pferde
Und nicht auf der Erde
Als die Waldschlacht war zu Ende
Fürst Hermann rieb sich nun die Hände
Das spricht einfach Bände
Nur in Rom war man nicht heiter
Sondern trug Trauerkleider
Und zu Ehren der Geschichten
Tat man ein Denkmal errichten"
(nach Victor von Scheffel)
Als die Römer die Germanen als Hilfstruppen benötigen, waren diese Grenzen kein Hindernis mehr. Nicht nur Dinge des täglichen Bedarfs, sondern auch die neuartige Technik (Steinbau/Straßenbau u.a.) machten Eindruck auf die Germanen. Dies zeigt sich vor allem an den Fremdwörtern, u.a. Straße,Mauer,Fenster,Münze,Markt.
Hierhin passen ein paar Verse, die die Beziehung zwischen Latein/Griechisch und der deutschen Sprache aufzeigen; manche Verse sind mit einem Augenzwinkern geschrieben.
Unter dem Motto: "Graecia capta ferum victorem cepit." (Horaz)
Ohne Latein in unseren Landen
Gerieten wir außer Rand und Banden
Leicht vermessen könnten wir vergessen
Viel zu schnell unseren lateinischen Urquell
Und es ist nicht schwer zu erahnen
Wieder wären wir bei unseren Ahnen
Und das waren bekanntlich die Germanen
Die mussten täglich fürs Überleben planen
Lagen auf Bärenfellen
Lebten von Überfällen
Tranken Met oder Bier
Jagten so manches Tier
Lebten mit Mann und Maus in einem Haus
Mit Hühnern und Schweinen unter einem Dach
Da wurde man nachts wegen der Kälte nicht wach
Verehrten die Götter in Bächen und Teichen
Damit böse Geister weichen
Mit beschwörenden Worten
Beerdigten sie die Toten an geheimen Orten
Beteten zu Donar und der Donar –Eiche
Und lebten in Donars oder Wodins Reiche
Nur Tacitus und Cäsar berichten über ihr Leben
Darauf können wir auch heute noch was geben
Denn was beide Römer uns berichten
Das können wir gar nicht hoch genug gewichten
Und danach können wir uns getrost heute noch richten
Und außerdem noch die Überreste aus dieser Zeit
Bringen uns wissenschaftlich ordentlich weit
An den Grenzen des Reiches haben die Germanen
Wieder kann man es erahnen
Pelze, Haare der Frauen und Bernstein getauscht
Die Römer waren ganz berauscht
Sie wurden sogar als Elitetruppen
In Caesars Armee aufgenommen
So ist langsam alles Wissen
In die Hände der Germanen gekommen
Das machte die anderen ganz beklommen
|
Landläufig ist es doch bekannt
Germanen haben das römische Reich anerkannt
Später aber sind sie dagegen angerannt
Oder haben sogar den Limes überrannt
Kontakte zwischen Römern und Germanen
Man kann es leicht erahnen
Brachte beiden viel Leiden
Laut Geschichte war es nicht zu vermeiden
Die Römer sagten da beim Iupiter, später gar nur Amen
Von weitem hörte man schon ihre Zähne klappern
Moralisch hatten sie schwer daran zu knappern
Meist jedoch wurde an den Grenzen gehandelt
Gelegentlich auch mal angebandelt
Das Verhältnis zwischen beiden hat sich oft gewandelt
Manchmal war das Handeln ihnen zu dumm
Dann war der schöne Frieden rum
Flugs griff man zu den Waffen
Das machte den Römern schwer zu schaffen
Wie zu sehen an manchen Schlachten
Wo die Römer einfach schlapp machten
In Südfrankreich aber wurden die Germanen geschlagen
Jetzt hatte Rom wieder das Sagen
Es war wohl wie der Götter Walten
Denn hier taten sich die Germanen spalten
Das hat wohl den Römern das Leben erhalten
Sie mussten jetzt nicht mehr klagen
Ihren Feinden ging es ja an den Kragen
Endlich ging es Rom wieder gut
Und sie fassten wieder Mut
|
Ohne das Wissen der Griechen
Würden in Europa alle nur so dahinsiechen
Das hatten auch die Römer schnell erkannt
Und sind den Griechen hinterher gerannt
Das selbe passierte bei den Germanen
Wir können es schon erahnen
In allen Bereichen wurden die Griechen bis heute imitiert
Das hat nicht nur so manchen Römer irritiert
Sie waren zwar erfolgreiche Krieger
In der Wissenschaft aber blieben die Griechen Sieger
Denn sie genossen der Götter Gunst
Zu sehen auch bei Apoll, dem Vertreter dieser heiligen Kunst
Dass Wissen für den Fortschritt was bedeutet Na claro!Da hat es bei den Germanen geläutet
Deshalb haben sie ganz clever alles übernommen
Und es ist auch ihren Nachfahren bis heute gut bekommen (1)
|
⇒ Portal |
|
⇒ Fenster |
|
⇒ Labor |
|
⇒ Klasse |
|
⇒ Abitur |
|
⇒ Gymnasium |
|
⇒ Forum |
|
|
> |
(= im Zweifel für den Angeklagten) |
|
> |
(= Ausspruch Cäsars beim Überschreiten des Rubicon) |
|
> |
(= Mutterkomplex) |
|
> |
(= July = Julius nach Caius Julius Cäsar) |
|
> |
(= Ausspruch bei einem unglaublich schnellen Erfolg-Ursprung: Cäsars Ausspruch nach einem seiner sensationellen Siege) |
Computer |
> von computare = zusammenzählen |
create |
> von creare = erschaffen |
edit |
> von edere = herausgeben |
error |
> von error = Irrtum |
delete |
> von delere = zerstören |
insert |
> von inserere = einsetzen / einsäen |
Mindestvoraussetzungen nach VO-GO vom 17.Febr.05:
Verordnung über die Abschlüsse in der gymnasialen Oberstufe, im Fachgymnasium, im Abendgymnasium und im Kolleg (AVO-GOFAK)
Vom 19. Mai 2005 (Nds.GVBl. Nr.12/2005 S.169; SVBl. 7/2005 S.352), geändert durch VO vom 12.4.2007 (Nds.GVBl. Nr.9/2007 S.138; SVBl. 5/2007 S.146), vom 13.6.2008 (Nds.GVBl. Nr.13/2008 S.218; SVBl. 7/2008 S. 208, ber. 9/2008 S.293) und vom 7.6.2011 (Nds.GVBl. Nr.12/2011 S.169; SVBl. 7/2011 S.224) - VORIS 22410 -